Mobilität und Verkehr

Bund, Kantone und Gemeinden teilen sich die Verantwortung bei der verkehrstechnischen und räumlichen Erschliessung des Landes, der Kombination der verschiedenen Verkehrsmittel, sowie beim Schutz von Mensch und Lebensraum vor schädlichen Einflüssen des Verkehrs. Sie nutzen die zur Verfügung stehenden statistischen Informationen als Grundlage für die Raum- und Verkehrsplanung, und für die Entscheidungsfindung bei Infrastrukturvorhaben.

Wie aus dem Portfolio zu diesem Thema ersichtlich wird, liefert die Bundesstatistik im Themenfeld Mobilität und Verkehr entsprechend Informationen zum Güter- und Personenverkehr in der Schweiz und mit dem Ausland, und dies auf Strasse, Schiene, Wasser und in der Luft. Im Vordergrund stehen dabei Informationen zu den Leistungen der verschiedenen Verkehrsmittel inklusive des Langsamverkehrs, zum Verkehrsverhalten der Wohnbevölkerung sowie dessen Einflussfaktoren. Sie liefert zudem wichtige Angaben zu den Kosten (interne und externe Kosten) und zur Finanzierung der bestehenden Infrastruktur, der Verkehrsmittel, aber auch zu den Verkehrsunfällen und den Umweltauswirkungen.

Die erhobenen Daten bilden weiter auch die Grundlage für verschiedene Berichte zur Wirkungskontrolle in der Verkehrs- oder Verlagerungspolitik, und bieten auch wichtige Informationen für die Energie- und Umweltpolitik.

Herausforderungen und Entwicklungspotenzial

Das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung und die Mobilitätsformen verändern sich mit der Zeit. Als Folge davon werden in Zukunft die aktuell verfügbaren Daten in verschiedenen Politikfeldern zum Bereich Mobilität und Verkehr häufig nicht ausreichen, um zweckmässige Informationen für die Entscheidungsfindung oder die Wirkungskontrolle zu liefern. Mit der Technologieentwicklung kommen zum Beispiel nun E-Bikes auf den Markt oder Apps, die neue Kombinationen im Mobilitätsverhalten ermöglichen und eine grosse Menge Daten liefern. Der Bedarf nach neuen Kennzahlen oder statistischen Grunddaten ist laufend zu klären und bildet eine grosse Herausforderung für die öffentliche Statistik.

Wie auch in anderen Bereichen liegt bei der Mobilität und dem Verkehr ein Entwicklungspotenzial in der Nutzung von Registerdaten und anderen Informationsquellen, einerseits um die Befragten nicht unnötig zu belasten, anderseits um zusätzliche Informationen aus der Kombination von Datensätzen zu generieren. Es gibt aber noch vielversprechende Aussichten, die Nutzung von bestehenden Daten weiter zu erhöhen. Es könnten auch bereits existierende, aber nicht statistische Dokumente neu für statistische Zwecke genutzt werden, wenn diese mit anderen Daten kombiniert werden. Im Güterverkehr konnten zum Beispiel elektronische Lieferscheine der Unternehmen mithilfe einer Distanzmatrix zu statistischen Zwecken genutzt werden. Bei solchen Vorhaben müssen Aufwand und Nutzen mit den betroffenen Partnern (in diesem Fall die Transportunternehmen) sorgfältig und objektiv evaluiert und konsensfähige Lösungen erarbeitet werden.

Trotz aller Bemühungen zur Nutzung von bereits verfügbaren Datenquellen wird es auch in Zukunft Direkterhebungen geben. Dabei sollen dank moderner Erhebungsmethoden und -instrumente der Aufwand für die Befragten weiter reduziert und weitere Vorteile wie Steigerung der Rücklaufquote, Senkung der Erhebungskosten und Erhöhung der Datenqualität realisiert werden. In der kommenden Legislaturperiode soll der Einsatz von neuen Erhebungsinstrumenten weiter getestet und evaluiert werden. An dieser Stelle sei der Einsatz von Smartphones erwähnt, der einerseits vielversprechend ist, wenn z.B. Wege der Personen direkt aufgezeichnet werden, anderseits aber auch grosse Herausforderungen mit sich bringt, da z.B. die so erhobenen Informationen einen nur sehr partiellen Einblick in das Mobilitätsverhalten und die Treiber dazu geben.

Schwerpunkte 2020 – 2023

Statistische Aktivitäten im Themenfeld

https://www.stat-mjp.admin.ch/content/statmjp/de/home/strategische-themenfelder-statistikproduktion/mobilitaet-verkehr.html