Die Bundesstatistik trägt sowohl dem öffentlichen Bedürfnis nach internationaler Vergleichbarkeit als auch jenem nach Zurückbesinnung auf regionale Eigenheiten Rechnung. Die öffentliche Statistik hat es sich zum Ziel gesetzt, nationale, regionale und internationale Vorhaben in der Statistik thematisch und methodisch in Einklang zu bringen und damit die Vergleichbarkeit statistischer Informationen so weit wie möglich zu gewährleisten.
Die Politik ist mehr denn je mit Herausforderungen und Fragestellungen konfrontiert, bei denen Massnahmen nicht nur auf nationaler Ebene umgesetzt werden können. In einer immer komplexeren und interdependenten Welt, die sich gleichzeitig verstärkt auf regionale Wurzeln und Eigenheiten zurückbesinnt, muss auch die öffentliche Statistik diesen Ebenen Rechnung tragen. Im Gesamtsystem der öffentlichen Statistik besteht daher nach wie vor die übergeordnete Zielsetzung, die statistischen Informationen – wo nötig und sinnvoll – nicht nur über alle geografischen Ebenen hinweg vergleichbar auszugestalten, sondern vor allem auch thematische Schwerpunkte, methodische Erkenntnisse und Vorgaben internationaler sowie regionaler Institutionen mit den nationalen Bedürfnissen und Vorgaben in Einklang zu bringen. Ein weiteres Ziel der Zusammenarbeit auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene ist es, den Wissenstransfer zu unterstützen, damit Know-how ausgetauscht und wo nötig, aufgebaut werden kann. Obwohl die nationalen Bedürfnisse im Zentrum des Interesses der Bundesstatistik stehen, stellt die durchgängig gestaltete Zusammenarbeit sicher, dass die in der Realität vorhandenen Vernetzungen sich auch in den statistischen Aktivitäten widerspiegeln.
Dazu wird die Bundesstatistik ihre Zusammenarbeit mit den internationalen, nationalen und regionalen Institutionen weiterführen. Neben den statistischen Gremien und Aktivitäten der internationalen Organisationen (UNO, IMF, OECD), steht dabei auch die – im bilateralen Statistikabkommen1 mit der Europäischen Union verankerte – Teilnahme der Schweiz im Europäischen Statistiksystem im Zentrum. Wie bereits das MJP 2016 – 2019 ist daher auch das MJP 2020 – 2023 so aufgebaut, dass die enthaltenen Ziele und Schwerpunkte mit denjenigen auf europäischer Ebene kompatibel, aber auf die nationalen Bedürfnisse ausgerichtet sind.
Auch die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung nimmt im schweizerischen Statistiksystem eine zentrale Bedeutung ein. Die öffentliche Statistik wurde mit dem Monitoring der Agenda 2030 in der Schweiz und mit der Weitergabe der benötigten Daten für das weltweite Monitoring beauftragt. Die Daten müssen zuverlässig und für alle Länder vergleichbar sein, damit der Fortschritt korrekt gemessen werden kann. Um diese Herausforderung gemeinsam anzugehen, hat die UNO-Statistikkommission das Weltdatenforum ins Leben gerufen, das den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Datenproduzenten und den Datennutzerinnen und -nutzern fördern soll. Wie alle Länder beteiligt sich die Schweiz aktiv an den Bemühungen und wird 2020 in Bern das Weltdatenforum ausrichten.
Die aktive Mitarbeit der Bundesstatistik auf der internationalen Ebene soll dabei nicht nur die Interessenvertretung der Schweiz stärken. Die Vertreterinnen und Vertreter der Bundesstatistik wirken durch diesen Dialog auch direkt an der weiteren inhaltlichen Ausgestaltung der statistischen Systeme dieser Organisationen und insbesondere auch an der Ausgestaltung allgemeiner Standards im Interesse der Schweiz mit.
Die Koordination der Bundesstatistik mit den statistischen Institutionen der Kantone und Gemeinden soll in der kommenden Legislaturperiode weiter gestärkt und die in den letzten Jahren bereits erheblich ausgebaute Zusammenarbeit noch klarer auf gemeinsame Fragestellungen ausgerichtet werden. Ziel ist es, durch die gemeinsame und koordinierte Erarbeitung der entsprechenden Grundlagen und Lösungen die bestehenden Potenziale wie die Verwendung neuer Datenquellen oder die innovative Anwendung von Methoden vermehrt zur Weiterentwicklung der statistischen Produktion zu nutzen.